Die Ostsee

Mit einem Alter von 12.000 Jahren gilt die Ostsee aus geologischer Sicht als junges Meer. In ihrer heutigen Größe gibt es die Ostsee erst seit 7.000 Jahren. Mit einer durchschnittlichen Tiefe von 52 Metern ist sie relativ flach. Der in Becken gegliederte Meeresboden fällt zwischen dem schwedischen Festland und der Insel Gotland sogar 459 Meter tief ab.

Die Küsten der Ostsee könnten unterschiedlicher kaum sein. Felsen- und Geröllküsten, Kreide- und Sandklippen, Dünen und Salzgraswiesen, Bodden und Buchten wechseln einander ab. Eine Besonderheit sind die Haffe und Nehrungen mit ihren Strandwällen und Strandseen. Vor allem im Süden des Meeres tragen Wind, Wellen und Strömung bis heute Sand und Kies von den Buchten, Inseln und Halbinseln ab, um ihn ein paar Kilometer weiter wieder abzuladen. So entstehen Ausgleichsküsten und jeden Tag ein neues Fleckchen Erde.

Selten ist auch die stabile Schichtung von Salz- und Brackwasser. Sie ergibt sich dadurch, dass das Salzwasser, das immer mal wieder aus der Nordsee in die Ostsee einfließt, schwerer ist als das Brackwasser der Ostsee und deshalb dann am Boden der Ostsee entlang fließt.
In den zentralen Ostseebecken ist deshalb ab circa 60 m Tiefe das Wasser deutlich salziger. Da die Ostsee aber keine Gezeiten hat und selbst die stärksten Stürme das Meer nicht tiefer durchmischen, ändert sich daran auch nichts: Das Wasser bleibt geschichtet.

In der Tiefe wird abgestorbenes organisches Material, das hierhin abgesunken ist, zersetzt. Dabei wird Sauerstoff verbraucht. Nachschub "von oben" - aus dem gut mit Sauerstoff versorgten Oberflächenbereich - kann es ja nicht geben, weil Stürme das Meer nicht so weit durchmischen. Deshalb ist der Sauerstoff in der Tiefe bald ganz verbraucht und giftiger Schwefelwasserstoff macht sich breit. Nur wenn bei den so genannten "Salzwassereinbrüchen" große Mengen von Nordseewasser Schwallartig in die Ostsee strömen, bringen sie den nötigen Sauerstoff mit in die Tiefe. Leider passiert das viel zu selten.

Nicht nur zum Meeresboden hin, sondern auch von Süden nach Norden verändert sich in der Ostsee der Salzgehalt. Im Norden, im Bottnischen Meerbusen ist das Oberflächenwasser schon fast so süß wie in einem See. Nur wenige Alleskönner kommen mit solch stark wechselnden Umweltbedingungen klar. Deshalb gibt es in der Ostsee viel weniger Arten als in der Nordsee. Hering, Dorsch, Makrele, Aal, Quallen und Seeigel haben sich den schwierigen Bedingungen angepasst. Aber auch einige Seehunde, Robben und die seltenen Schweinswale sind hier zu Hause.

Die industrielle Fischerei und der Stickstoff- sowie Phosphoreintrag machen dem Binnenmeer zu schaffen. Allgegenwärtig ist die Gefahr von Schiffshavarien oder -kollisionen. Denn die Kadetrinne gehört zu den meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Täglich zwängen sich eine große Zahl von Frachtschiffen und Öltankern durch das schmale Fahrwasser. Zwei Nationalparke schützen das Leben in und an der deutschen Ostsee.

Ostsee Fakten

  • Fläche: 413.000 km2
  • Wasservolumen: 21.000 km3
  • Durchschnittliche Tiefe: 52 m
  • Tiefste Stelle 459 m (Landsorttief)
  • W-O-Ausdehnung:1.000 km
  • N-S-Ausdehnung:1.300 km
  • Maximale Breite 300 km
  • Salzgehalt: zwischen 0,3 und 9 %
  • Im Einzugsbereich lebende Menschen: ca. 70 Millionen
Ostsee Fakten

Ostsee Fakten

  • Fläche: 413.000 km2
  • Wasservolumen: 21.000 km3
  • Durchschnittliche Tiefe: 52 m
  • Tiefste Stelle 459 m (Landsorttief)
  • W-O-Ausdehnung:1.000 km
  • N-S-Ausdehnung:1.300 km
  • Maximale Breite 300 km
  • Salzgehalt: zwischen 0,3 und 9 %
  • Im Einzugsbereich lebende Menschen: ca. 70 Millionen

Brackwasser

Brackwasser ist eine Mischung aus Süß- und Salzwasser. Die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde.

Brackwasser

Brackwasser

Brackwasser ist eine Mischung aus Süß- und Salzwasser. Die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde.

Nationale Naturlandschaften an der deutschen Ostsee

Einige Bereiche der deutschen Ostsee sind durch Schutzgebiete geschützt. Hier gelangen Sie zur den entsprechenden Websiten: